MTGZ könnte zu Gunsten eines neuen Angebots im Gewerbepark Hämmer aufgegeben werden
Das 1993 gebaute Mendener Technologie und Gründerzentrum hat über die Jahre eine Vielzahl Mendener Kleinunternehmen, insbesondere Gründer, beherbergt. Innerhalb der letzten Jahre hat sich das MTGZ aber, wie nahezu alle Zentren dieser Art in anderen Städten, mit einer veränderten Gründerlandschaft wiederfinden müssen. Zwar ist durch eine intensivere Vermarktung im vergangenen Jahr der Leerstand verringert worden, doch zweifelt die Mendener Wirtschaftsförderung an der Tragfähigkeit und Zeitmäßigkeit des Konzepts. Stand heute befindet sich keine Büroeinheit in Vermietung an ein neu gegründetes Unternehmen. Das liegt hauptsächlich daran, dass Gründer heute mehr brauchen, als nur günstige Bürofläche. Moderne Gründerzentren haben heute einen anderen Charakter, bei dem es schwerpunktmäßig um den Zugang zu Forschung sowie Netzwerke zu Unternehmen in ähnlichem Tätigkeitsumfeld geht. Auf Basis dieser Beurteilung hat der Aufsichtsrat der WSG Menden GmbH daher die Geschäftsführung damit beauftragt, die Zukunft des Gebäudes zu prüfen und unter anderem das Gebäude am Markt zum Verkauf anzubieten um alle Möglichkeiten zu ermitteln.
Neue Konzepte in Erarbeitung mit Schwerpunkt zeitgemäßer Gründerförderung
Das Thema Gründerförderung ist ein wesentlicher Baustein der Wirtschaftsförderung Menden. “Dabei geht es uns nicht nur um das reine Verwalten von Büroflächen, denn es ist nicht die Aufgabe einer kommunalen Wirtschaftsförderung sich als Hausverwaltung zu betätigen”, so Tim Behrendt, Geschäftsführer der Mendener Wirtschaftsförderung. “Wir müssen Gründerförderung ganzheitlich betrachten, dazu zählen die Dienstleistungen, die wir Gründerinnen und Gründern im Rahmen unseres Wirtschaftsservice bereits heute anbieten, aber auch neue forschungsnahe Netzwerke.” Für diesen neuen Ansatz gibt es bereits erste Schnitte, die in die Wege geleitet wurden.
Sogar Neubau ist denkbar
Neben dem Netzwerkgedanken verfolgt die Wirtschaftsförderung verschiedene Szenarien und konzeptionelle Ansätze. “Wir entwickeln zusammen mit der Stadt Menden das modernste Gewerbegebiet in Südwestfalen, den Gewerbepark Hämmer. Es ist denkbar, dass wir die Erlöse aus dem Verkauf des MTGZ im Rahmen einer neue Investition in ein zeitgemäßes Gründerzentrum nach heutigen Standards auf Hämmer investieren”, so Peter Maywald, Aufsichtsratsvorsitzender. “Wir brauchen weiterhin Raum für Gründer in der Stadt, allerdings muss dieser auch den heutigen Anforderung der modernen Co-Workings entsprechen. Im derzeitigen Bestand sehen wir diese Möglichkeit nicht; In einem kooperativen Zentrum auf Hämmer vermutlich schon”. Letztlich wird der Aufsichtsrat der Mendener Wirtschaftsförderung über vorgelegte Konzepte, die sich in der Entwicklung befinden, entscheiden.
Alle Möglichkeiten in der Hand behalten
“Ob nach einem möglichen Verkauf die derzeitigen Mietverträge im MTGZ enden müssen ist nicht abzusehen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass sich ein Interessent findet, der das Gebäude als reines Bürogebäude weiter betreibt und an die Bestandsunternehmen vermietet. Zusammen mit notwendigen Investition in die Modernisierung des Gebäudes kann hier sogar für die derzeitigen Mieter ein Mehrwert entstehen”, so Behrendt abschließend.