Mit dem Förderprogramm “Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020 ” hat das Land NRW einen insgesamt 70 Mio. Euro schweren Topf aufgelegt, um die Zentren der Städte und Gemeinden zu beleben. In einer ersten Runde wurden insgesamt 40 Mio. Euro bewilligt, wovon rund 785.000 Euro auf die Mendener Innenstadt entfallen.
Förderung für Leerstandsanmietung
Im ersten Teilprojekt stehen Mittel bereit, um Leerstände in der Mendener Innenstadt und dem Lendringser Zentrum durch Subventionierung zu beleben. Konkret heißt das, dass die Stadt leerstehende Ladenlokale zu 70% der Altmiete (Kaltmiete) anmietet und diese stark vergünstig für zwei Jahre untervermietet. Unten auf dieser Seite finden Sie ein vereinfachtes Rechenbeispiel.
Leerstehende Ladenlokale müssen dafür folgende Rahmenbedingungen erfüllen:
- Lage des Ladenlokals im sog. Konzentrationsbereich, siehe Karten unten
- Ladenlokal bis zu 300m² Fläche
- kein laufender Mietvertrag
- nach Möglichkeit liegt der letzte Mietvertrag vor zum Nachweis der Altmiete, andernfalls wird die ortsübliche Vergleichsmiete als Berechnungsgrundlage herangezogen
Das Förderprogramm sieht beispielhaft mögliche neue Ansiedlungen vor:
- Einzelhandel, vor allem Bedarfsdeckend nach Einzelhandelskonzept
- Gastronomie aller Art
- Mischformen, z.B. Repair-Café
- Dienstleistungsgewerbe mit Publikumsverkehr
- Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte
- Neue Angebote von Lieferservices/Verteilstationen
- Showrooms des regionalen Online-Einzelhandel
- Kulturwirtschaftliche Nutzung
- Bürgerschaftliche und nachbarschaftliche Nutzungen
- Bildungsangebote und Kinderbetreuung
- 2nd Hand Bekleidung
- Mobilitätslösungen
- Jede gute Idee ist willkommen!
Konzentrationsbereich Innenstadt

Rechenbeispiel
Beispiel: Ladenlokal Innenstadt, 100m² Verkaufsfläche + Sozialräume
Kaltmiete 10 €/m² pro Monat | 1.000 € |
Anmietung durch die Stadt Menden zu 70% pro Monat | 700€ Ertrag für den Eigentümer |
Untervermietung an den neuen Mieter pro Monat | 200€ Gesamtkosten für den Mieter |
Die Anmietung der Leerstandsimmobilie durch die Stadtverwaltung erfolgt zu 70% der letzten Monatskaltmiete. Die Weitervermietung an den Endnutzer der Immobilie erfolgt zu nur 20% der Gesamtkosten (Altmiete) pro Monat.
Die Differenzkosten trägt die Stadt Menden und erhält dafür eine 90% Förderung durch das Land NRW. Die Subventionierung ist beschränkt auf Neuanmietungen bis maximal 31.12.2023.
Konzentrationsbereich Lendringsen

Förderfähige Einzelhandelsimmobilien und Ladenlokale
Mit dem Förderprogramm “Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020 ” hat das Land NRW einen insgesamt 70 Mio. Euro schweren Topf aufgelegt, um die Zentren der Städte und Gemeinden zu beleben. In einer ersten Runde wurden insgesamt 40 Mio. Euro bewilligt, wovon rund 785.000 Euro auf die Mendener Innenstadt entfallen.
Das Ziel dieses Teilprojekts besteht darin, ein integriertes, komplex und zielführendes Zentrenmanagement für die Innenstadt aufzusetzen, das ein ganzheitliches, nachhaltiges und realisierbares Zukunftsbild entwickelt und alle Akteure auf dem Weg dorthin begleitet.
Perspektive Innenstadt
Das Ziel dieses Teilprojekts besteht darin, ein Zentrenmanagement für die Innenstadt aufzusetzen, das ein ganzheitliches, nachhaltiges und realisierbares Zukunftsbild entwickelt und alle Akteure auf dem Weg dorthin begleitet.
Im Rahmen einer Masterthesis wird dieses Zukunftsbild zunächst auf Basis der aktuellen Megatrends in Kombination mit der tatsächlichen Situation vor Ort mit allen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken wissenschaftlich entwickelt. Die Notwendigkeit von ergänzenden Studien, Maßnahmen, Workshops oder Beratungen zum Umgang mit Leerständen wird sich erst im Rahmen der wissenschaftlichen Ausarbeitung ergeben. Bei der Konzeptionierung des Teilprojekts wurde die Möglichkeit jedoch offengehalten, sodass auch dafür entsprechend Mittel bereitstehen.
Das Ergebnis finden Sie hier.
Initiierung des Zentrenmanagements
Das Kernelement dieses Förderbausteins bildet die Initiierung des Zentrenmanagement mit einem Fachbüro. Dazu wurde im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH aus Köln beauftragt, auf Basis der bisherigen Entwicklungen, bestehenden Konzepte und der Perspektive Innenstadt 2023 das Zentrenmanagement für die Mendener Innenstadt und das Lendringser Zentrum zu initiieren und bis zum Ende des Förderzeitraums Ende Dezember 2023 zu betreiben. Im Fokus steht dabei die Implementation von nachhaltigen Strukturen, die sich nach Möglichkeit selbst tragen oder nur wenig Personalaufwand zur Pflege benötigen. Außerdem wird ein Zentrenmanager vor Ort eingesetzt, der die Schnittstelle zwischen Eigentümern, Anmietungsinteressenten, Bürgerinnen und Bürgern sowie Einzelhändlerinnen und Einzelhändler und weiterer Akteure vor Ort bietet. Für beide Zentren wurde ein Büro beauftragt, um Synergien und Strukturen bestmöglich zu nutzen und Dissonanzen und und Widersprüche zu vermeiden. Das Zentrenmanagement soll möglichst effizient die Vorteile beider Zentren herausarbeiten und herausstellen sowie die Neuansiedlung von Interessen in den Zentren befördern.
Kontaktieren Sie unser Zentrenmanagement.
Gewerbeplattform
Weiterführend wurde eine Gewerbeplattform entwickelt, die Angebote und Gesuche für Gewerbeimmobilien, Gewerbeflächen sowie Gewerbeeinheiten zur Miete und zum Kauf beinhaltet. Dieses Plattform soll strategisch das klassische Leerstandskataster ersetzen, um ein Tool darzustellen, dass langfristig up-to-date ist ohne regelmäßig Personalkapazitäten für die Erfassung zu binden. Zusätzlich werden so lediglich Leerstände kartiert, die auf dem Markt verfügbar sind, sodass hier ein Mehrwert für alle Nutzerinnen und Nutzer entsteht. Die Nutzung der Plattform ist für alle Interessierten kostenlos. Auch Makler können über eine Schnittstelle die in ihrem Portfolio befindlichen Objekte einfach und unkompliziert einbinden. Der Kontakt zwischen den Nutzern lässt sich ebenfalls über das Portal herstellen.
Mit dem Förderprogramm “Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020 ” hat das Land NRW einen insgesamt 70 Mio. Euro schweren Topf aufgelegt, um die Zentren der Städte und Gemeinden zu beleben. In einer ersten Runde wurden insgesamt 40 Mio. Euro bewilligt, wovon rund 785.000 Euro auf die Mendener Innenstadt entfallen.
Unterstützungspaket Einzelhandelsgroßimmobilien
Das Unterstützungspaket Einzelhandelsgroßimmobilien ermöglichte es der Stadt Menden (Sauerland), den Dieler-Komplex am Nordwall mit seinem Umfeld gezielt konzeptionell aufzuarbeiten. Dazu wurde ein Planungsbüro beauftragt, einen städtebaulichen Entwurf mit drei Varianten zu entwickelt. Auf dieser Basis konnte die Wirtschaftsförderung Menden gezielt auf potenzielle Investoren zugehen und Gespräche aufnehmen, die zu einem Verkauf des Dieler-Komplexes an einen Mendener Unternehmer geführt haben, der den Abriss noch für 2022 geplant hat, sodass im Folgejahr der Neubau starten kann.
Ausgangssituation
Im Bereich der Entwicklung der Nordwall-Flächen wurde bereits Anfang Februar durch den Rat der Stadt Menden beschlossen, das die Mendener Wirtschaftsförderung im Einvernehmen mit dem Eigentümer von Teilflächen in Gespräche eintreten und aus Mitteln des Innenstadtförderprogramms eine gemeinsame Konzeptionierung erarbeiten soll. Erste Gespräche hierzu sind bereits initiiert und die Umsetzung, die für die erste Jahreshälfte geplant ist, hat begonnen.
Die Stadt Menden (Sauerland) liegt mit rund 53.000 Einwohner im Märkischen Kreis am nördlichen Rand des Sauerlandes in direkter Nachbarschaft zu Ruhrgebiet und Soester Börde. Als typische Mittelstadt verfügt Menden über ein Hauptzentrum (Innenstadt) sowie ein im südlichen Stadtgebiet gelegenes Nebenzentrum Lendringsen.
Bereits Ende der 2000er Jahre wurden grundlegende Planungen zu einem großflächigen Einkaufszentrum (ehem. Dieler-Kaufhaus) am nordwestlichen Rand der Innenstadt vorangetrieben, die Anfang der 2010er Jahre konkretisiert wurde. Aus unterschiedlichen Gründen scheiterte dieses Projekt jedoch. Das gesamte Plangebiet erstreckt sich entlang der Unnaer Straße / Nordwall / Gartenstraße und weist eine Größe von rund 8.000 m²
auf. Aktuell befinden sich im östlichen Teilbereich ein Schotterparkplatz, im mittleren Teilbereich ein Einzel- sowie ein Doppelwohnhaus (alle leerstehend) sowie im südwestlichen Teilbereich der Gartenstraße eine brachgefallene Einzelhandelsgroßimmobilie. Nordöstlich grenzt an das Plangebiet eine steile Böschungskante mit Grünstrukturen. Südlich angrenzend befindet sich die Innenstadt mit der Mendener Fußgängerzone sowie im westlichen Bereich die Ausläufer des innerstädtischen Bereiches mit weiteren Einzelhandels- sowie Dienstleistungsangeboten.
Die gesamte Fläche Einzelhandelsgroßimmobilie/Wohngebäude/Parkplatz wird in der aktuellen Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Menden als Potenzialfläche identifiziert. Um an dieser Stelle mögliche Entwicklungen aufzuzeigen, soll nun ein städtebaulicher Entwurf mit Varianten erstellt werden, um dem großen Potential dieser Fläche Rechnung zu tragen und mögliche Entwicklungen anzustoßen.

Der städtebauliche Entwurf
Der städtebauliche Entwurf gehört zu den sogenannten informellen Planungsinstrumenten in der Stadtplanung und -entwicklung. Unter Hinzuziehung aller baulichen, geografischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie zahlreicher weiterer Einflussfaktoren bearbeiten Fachleute Planungsaufgaben, um eine ganzheitliche Konzeption mit Darstellung aller wesentlichen Elemente des Städtebaus und der räumlichen Entwicklung zu erreichen. Dieses wiederum kann dann als Grundlage für die weitere Arbeit aller Akteure dienen.
Für die Gesamtsituation am Nordwall in Menden wurde im Rahmen einer Verhandlungsvergabe das Münsteraner Büro Planinvent – Büro für räumliche Planung beauftragt, einen städtebaulichen Entwurf mit drei Varianten zu erarbeiten. Kern dabei sollte die Darstellung einer wirtschaftlich tragfähigen Entwicklung auf der Fläche des Dieler-Komplexes sein. Weiterhin sollte eine positive, integrierte Entwicklung auf der nördlich gelegenen Fläche aufgezeigt werden.

Das beauftragte Planungsbüro erhob zunächst den IST-Zustand und leitete dann im Rahmen einer SWOT-Analyse Stärken, Schwächen, Chancen und Herausforderungen für das Gesamtareal ab. Daraus entwickelte das Büro schließlich drei Varianten des städtebaulichen Entwurfs, wobei sich zwei maßgebliche Kernaussagen herauskristallisierten: 1. Eine wirtschaftliche tragfähige Entwicklung auf der Fläche des Dieler-Komplexes stellt sich in einem Abrissneubau eines gemischtgenutztes Gebäudes heraus. Dabei ist es zielführend, im Erdgeschoss Ladenlokale für Handel und Gastronomie vorzuhalten sowie in den oberen Etagen weitere Büro- und Praxis-Nutzungen unterzubringen. Darüber hinaus zeigte sich deutlich, dass auf Basis eines öffentlichen Anker-Mieters (z.B. die Stadt) für eine gesamte Etage, die Finanzierung des Bauvorhabens langfristig nachhaltig befördert wird und sich nur unter dieser Prämisse einer dem aktuellen Zeitgeschehen angepasste Wirtschaftlichkeit des Vorhabens darstellen lässt. 2. die nördlich gelegene Fläche bietet großes Potential für ein Mixed-Use für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt, unabhängig von Alter, Herkunft, sozialem Status oder anderen Einflussfaktoren. Hier lassen sich diverse Szenarien durchspielen, die u.A. Wohnen, Grünfläche mit Aufenthaltsqualität und Freizeitwert, Parken etc., die in ihrer Ko-Existenz einen großen Mehrwehrt für Bürgerinnen und Bürger, aber auch Besucher der Stadt bieten können und somit die gesamte Stadtentwicklung sowie punktuell eine stark positive Entwicklung des Areals befördern können.
Der große Vorteil bestand hierbei darin, dass der beauftragte Dienstleister einen neutralen, externen Blick auf die Bestandssituation hatte und gezielt die einzelnen Fragestellungen mit einem „Blick von außen“ beleuchten konnte.







Ergebnis
Auf der Basis des städtebaulichen Entwurfs mit seiner klaren Aussage zur Entwicklung des Dieler-Komplexes konnte die Wirtschaftsförderung Menden erste Gespräche mit potenziellen Investoren aufnehmen, in denen sie aufzeigte, dass eine wirtschaftlich tragfähige Entwicklung dort möglich sein kann. Nach einigen Erstgesprächen fand sich schließlich ein Mendener Investor, der in Verhandlungen mit dem vorherigen Eigentümer einstieg und eine Einigung erzielen konnte, dass der Dieler-Komplex ab Ende März 2022 in das Eigentum einer Mendener Familie überging, die dort eine neue Entwicklung anstreben. Noch im selben Jahr sollen die Abrissbagger rollen und der Abbruch des Bestandsgebäude stattfinden. Bereits im Folgejahr 2023 soll die Errichtung eines Neubaus entsprechend der im städtebaulichen Entwurf aufgezeigten Möglichkeiten beginnen.
Die Mittel aus dem Sofortprogramm Innenstadt 2020 konnten somit maßgeblich zu einer zukunftsträchtigen Entwicklung der leerstehenden Einzelhandelsgroßimmobilie beitragen, sodass dort eine langfristig nachhaltige, positive Entwicklung in Gang gesetzt werden kann.
Die Lokalpresse verfolgt die Entwicklungen und berichtet regelmäßig über wesentliche Fortschritte:
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